Mahler

 

 

Frei in Raum und Zeit

Entflogen dieser Welt

Gedanken unendlicher Raum

Zukunft und Vergangenheit vereint im Kontinuum

 

Schicksal der Seele

ekstatisch mit mir verflochten

in ew'ger Reise zu mir selbst

Befreitest du meine Seele

 

Himmlischer Gesang

süßer Schmerz

ach könnt ich doch nur weinen

 

Ach wäre ich doch nie geboren

so gleißend der Schmerz

glühend in mich hinein bohrend

Wunden ewiglich brennend

 

Übertönet von blühendem Gesang

der Menschen Stimme tiefster Empfindung

ergebener Trost in ferner Hoffnung

So wunderschön wie nie zuvor

 

Milliarden Jahre nach diesem Erdentraume

noch durch das Kontinuum fließend

für immer tönend, rauschend, bebend,

ewiglich ich zu versinken

war ich denn je gewesen...

...geboren, erlebt und geweinet?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Abbild

   

Und an diesem pulsierenden Morgen,

 so zog es mich ans Gestade.

 Spiegelungen des Lebens

 so leicht schimmernd am rauschenden Horizonte.

 

 

Der gleitende Kahn sich langsam wiegend

 in ew'gem Schlummer,

 verloren in der Unendlichkeit dieses Traumes,

 ich ewiglich zu versinken, dem Rausche meiner

 Einsamkeit folgend, doch gleich so schön

in klarer Ruh'.

 

 

Dahingleitend wie der Kahn in diesem Morgentraume,

 meine Seele alter Schmerz nur noch verblassendes müdes Sehnen

 nach diesem stillen Rausche.

 Alsbald aus tiefem Erdentraume leicht luftig mich umspielend,

 ein Abbild bunten Reigens, sich spiegelnd in tausend Farben.

 Mich ganz und gar umringend, um meine Sinne kreisend,

 berauschend schöner Tanz.

 

 

In diesem Augenblick ich sah

 den Spiegel uns'rer Seelen, so glitzernd, hell und klar,

 Hand in Hand verflochten, in trunkener Umschlingung

 vergaß ich den Rausch meiner Einsamkeit,

 von Hoffnung und Tanz getrieben,

 mich in Deiner Seele zu verlieren

 in der Woge sanfter Wellen

 in diesem Morgentraume.